Gemeinschaft der Kirchendiener und Hausmeister

in der Evangelischen Landeskirche in Baden
 

Die Geschichte der "GEMEINSCHAFT"
 

 

Bevor die Gemeinschaft gegründet wurde, gab es schon etliche Regionaltreffen von Kirchendienern, so z.B. im Bezirk Weinheim- Ladenburg - Heidelberg oder in Mannheim.

 Als 1951 die Landessynode die Genehmigung erteilte, ein neues Gesangbuch mit neuer Liturgie einzuführen, löste dies größere Verwirrung unter den Kirchendienern aus. In vielen Gemeinden wurde z.B. erst jetzt ein Gottesdienst am Heiligen Abend gefeiert. Es ist zu vermuten, dass daraus auch der Wunsch entstand, sich besser untereinander auszutauschen.

Am 20. Januar 1954 wurden Kirchendiener/innen nach einer Tagung in Bad Herrenalb zu einem Treffen im Lutherhaus in Schwetzingen eingeladen. Beflügelt von den Eindrücken  der Rüsttage, wollten sie eine Gemeinschaft gründen, um eine eigene Standesvertretung zu haben. 

 

So entstand der Name „Gemeinschaft der Kirchendiener“. Laut Protokoll trafen sich 41 Kirchendiener/innen  aus den Bezirken Mannheim- Schwetzingen - Heidelberg - Weinheim zu einer Aussprache. Sie fassten den einstimmigen Beschluss, 

"eine Gemeinschaft evangelischer Kirchendiener im Männerwerk der badischen Landeskirche" zu gründen. Zu diesem Zeitpunkt wurden auch schon Aufgaben und Ziele festgelegt. Vorbild für diese Gemeinschaft war der damals schon gegründete württembergische Mesnerbund.

Am 31. März 1954 wurde mit Genehmigung des Oberkirchenrates die Gemeinschaft der Kirchendiener von Vertretern verschiedener Dekanatsbezirken gegründet.

Zur vorläufigen Leitung wurden berufen:

1. Vorsitzender:
Hermann Weckesser, Mannheim

2. Vorsitzender und Geschäftsführer:
Fritz Engel, Mannheim-Feudenheim

 Rechner:
Otto Foerter, Karlsruhe-Mühlburg

Dieses Vorstandsgremium wandte sich am 25. Oktober 1954 erstmals mit einem Rundbrief an alle Kirchendiener und Kirchendienerinnen.
In diesem Rundbrief wurde die Gründung der Gemeinschaft, die Aufgaben und die Ziele allen Kirchendienern über die Gemeindeadresse bekanntgegeben. 

Bereits ein Jahr nach der Gründung stirbt der 2. Vorsitzende Fritz Engel. Es wurden neue Beiratsmitglieder, auch aus anderen Regionen Badens, in den Vorstand berufen. Es waren dies:

Leonhard Siegwolf aus Freiburg
Georg Sandritter aus Schwetzingen
sowie Karl Quast aus Karlsruhe

Die sich im Aufbau befindende Gemeinschaft stellte immer wieder Anträge, die die soziale Lage der Kirchendiener verbessern sollte, an den Oberkirchenrat.
Mitteilungen und Informationen wurden über das Mitteilungsblatt des Mesnerbundes weitergegeben.
Der Rechner Otto Foerter gibt sein Amt nach einem Jahr auf. Zusätzlich wurden nun Frauen in das Beiratsgremium gewählt. Genauere Aufzeichnungen darüber fehlen allerdings in den Akten.
Klar ersichtlich ist allerdings, dass Hermann Weckesser die Gemeinschaft bis 1967 geleitet hat. In seiner Zeit wurden viele Rüstzeiten durchgeführt. In diesem Zusammenhang wird Pfr. Willi Müller aus Heidelberg, der wohl als Referent die Rüstzeiten bereicherte, erwähnt. Weckesser’s unermüdlicher Einsatz, für die Gemeinschaft und die Rechte der Kirchendiener einzutreten, kann als vorbildliche Leistung gesehen werden. Er pflegte vor allem Kontakt mit dem württembergischen Mesnerbund und dem Evangelischen Oberkirchenrat in Karlsruhe und dessen Rechtsabteilung.
1967 wurde Hans Sanner aus Freiburg Vorsitzender der Gemeinschaft. Er bekam die Aufgabe, ein eigenes Mitteilungsblatt zu erstellen schon mit auf den Weg. Das Mesnerblatt war zu teuer geworden und konnte auch nicht alle badischen Kirchendiener erreichen. So versuchte man zunächst über die Handreichung für Mitarbeiter der Evang. Landeskirche Mitteilungen an die Kirchendiener weiterzugeben. Im Frühjahr 1968 erschien dann die erste Ausgabe welche bis heute vom Vorstandsgremium drei mal im Jahr herausgegeben wird.

 

Hans Sanner bemühte sich auch seiner zweiten Aufgabe gerecht zu werden: Er wollte eine bessere Zusammenführung und Belehrung der Kirchendiener erreichen. Aus diesem Grund wurden noch mehr Rüstzeiten angeboten, bei denen er anwesend sein wollte. Erstmals war in seiner Amtszeit  Kirchenrat Katz als Vertrauens- und Verbindungsmann vom  Oberkirchenrat Karlsruhe auf den Rüstzeiten mit dabei.
Pfarrer Herrmann aus Freiburg und Pfarrer Langguth aus Mannheim begleiten ebenfalls die Rüstzeiten. Die Planung und Durchführung oblag Pfarrer Friedel Wernz, dem Leiter des Männerwerkes.
Während Sanners Amtszeit wechselte die Zuständigkeit vom
Männerwerk zur Personalförderung und Kirchenrat Werner Verch wurde eingesetzt. Herr Sanner erreichte auch, dass die Gemeinschaft einen Zuschuss der Landeskirche bekam.
Kirchendienerin Mina Sauer aus Ubstadt-Weiher verdankt die Gemeinschaft den glücklichen Umstand, dass sie einen Gemeindepfarrer als Vertrauensmann bekam. Sie nahm ihren Gemeindepfarrer Horst Nasarek 1981 zu einem Kirchendienertreffen mit. Horst Nassarek übernahm die Aufgabe, Kirchendienerrüstzeiten zusammen mit einem Prälaten und einem Vertreter des Oberkirchenrates zu planen und durchzuführen. Durch sein großes Engagement und seine warmherzige Art prägte er die Gemeinschaft entscheidend mit. Über 22 Jahre pflegte er diesen Dienst zur Freude sehr vieler Kirchendiene/innen und Hausmeister/innen sehr engagiert.


1989 übernahm Dieter Nübling  den Vorsitz. Herr Nübling bekam ebenfalls zu Beginn seiner Amtszeit eine Aufgabe gestellt: Zusammen mit seinen Vorstandskollegen und einem gesonderten Gremium sollte eine Satzung entstehen, die Aufgaben, Ziele und Zwecke der Gemeinschaft formulieren und regeln sollte. 1990 wurde diese Satzung den Gemeinschaftsmitgliedern vorgestellt und verabschiedet. Sie dient bis heute, mit kleinen Änderungen versehen, als Geschäftsgrundlage. Während Nüblings Amtszeit wurde in der Christuskirche in Karlsruhe 40 Jahre Gemeinschaft gefeiert. Der damalige Landesbischof  Prof. Dr. theol. Klaus Engelhardt hielt den sehr festlichen Gottesdienst und zeigte damit seine Verbundenheit.

Kirchenrat Verch wurde 1991 von Kirchenrätin Dr. Christiane Olbrich abgelöst.

Sie plante und betreute bis 2006 die Rüstzeiten und kümmerte sich auch um andere Belange. 
Herr Oberkirchenrat Dieter Oloff, Personalreferent, bemühte sich in den vielen Jahren seiner Dienstzeit ebenfalls um einen guten Kontakt zur Gemeinschaft. Regelmäßig besuchte das Ehepaar Oloff die Jahrestagung der Gemeinschaft.
1998 wurde Max Hussong aus Freiburg  zum Vorsitzenden gewählt. Er hat vor allem die Verbindung zu anderen Verbänden und zum Bund Europäischer Küster (BEK) ausgebaut. Die Woche der Begegnung (Treffen aller BEK-Verbände) auf Schloß Beuggen bei Rheinfelden wurde von ihm organisiert.
2001 trat Max Hussong als 1. Vorsitzender zurück. Seine Nachfolgerin  wurde Heike Wieber aus Kandern-Feuerbach. Ihr Ziel war es, die Vorstandschaft als Team zu sehen und damit die Gemeinschaft zu repräsentieren. Nur gemeinsam kann das Ziel erreicht werden, den Stand des Kirchendieners zu erhalten.
Pfarrer Stefan Hamann kam 2002 als Nachfolger von Pfr. Horst Nasarek zur Gemeinschaft.
Am 9. und 10. Juni 2004 wurde in Bad Herrenalb das 50-jährige Bestehen der Gemeinschaft u.a. mit einem Abendmahlsgottesdienst mit Landesbischof Dr. Ulrich Fischer gefeiert.